Zehn Jahre UN-Behindertenrechtskonvention in Nürnberg

Jürgen Zenker von der Diakonie Neuendettelsau zog bei einer Podiumsdiskussion Bilanz und fordert weiterhin unermüdlichen Einsatz für Menschen mit Behinderung

Für Jürgen Zenker, Vorstand Dienste für Menschen bei der Diakonie Neuendettelsau (rechts), ist klar: der Einsatz für Menschen mit Behinderung muss unermüdlich weitergehen in Nürnberg. © Diakonie Neuendettelsau/Claudia Pollok

Welchen Beitrag hat die UN-Behindertenrechtskonvention in Nürnberg geleistet? Geht es Menschen mit Behinderung heute besser als vor zehn Jahren? Und welche Aufgaben gilt es in Zukunft noch zu meistern? Darüber diskutierte Jürgen Zenker, Vorstand Dienste für Menschen bei der Diakonie Neuendettelsau, mit anderen Gästen bei der Podiumsdiskussion „Menschenrechte inklusive? Zehn Jahre Behindertenrechtskonvention“ im Nürnberger Haus Eckstein.

Mittendrin leben, wohnen und arbeiten - für Jürgen Zenker hat die vor zehn Jahren verabschiedete UN-Behindertenrechtskonvention einen großen Anteil an der heutigen Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Das Bundessozialhilfegesetz und das Teilhaberecht seien ohne die UN-Behindertenrechtskonvention nicht möglich gewesen, sagte Zenker bei der Podiumsdiskussion „Menschenrechte inklusive? Zehn Jahre Behindertenrechtskonvention“ im Nürnberger Haus Eckstein.

Jürgen Zenker, Vorstand Dienste für Menschen bei der Diakonie Neuendettelsau (rechts), diskutierte bei einer Podiumsdiskussion über die UN-Behindertenrechtskonvention mit Dieter Maly, Leiter des Amtes für Existenzsicherung und soziale Integration - Sozialamt der Stadt Nürnberg, Christine Burmann, Mitarbeiterin der Stabsstelle Menschenrechtsbüro und Frauenbeauftrage der Stadt Nürnberg sowie Fabian Meissner, stellvertretender Vorsitzender der Lebenshilfe Nürnberg. © Diakonie Neuendettelsau/Claudia Pollok

In Nürnberg haben sich die sozialen Träger in den vergangen zehn Jahren enorm geöffnet: Menschen mit Behinderung gehören heute zum Stadtbild und wohnten zunehmender in dezentralen Wohnformen statt in Heimen, sagte Zenker. Doch er sieht noch viele Herausforderungen: Grundstücke für behindertengerechte Wohnungen seien in Nürnberg schwer zu finden. Das liege auch dran, dass manche Nachbarschaften Vorbehalte hätten. Auch die Inklusion von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt gelingt laut Zenker nur durch unermüdliche Überzeugungsarbeit: „Wir müssen überzeugen, um einen Sinneswandel in der Gesellschaft herbeizuführen. Nur wenn die Zivilgesellschaft mitzieht, gelingt Inklusion.“ Auch die Barrierefreiheit müsse in Nürnberg weiter vorangetrieben werden. „Wir dürfen nicht nachlassen, unsere Energie in diese Prozesse zu stecken.“

Ein Aktionsplan für Nürnberg

Dieser Ansicht ist auch Dieter Maly, Leiter des Amtes für Existenzsicherung und soziale Integration der Stadt Nürnberg. Er berichtete bei der Podiumsdiskussion von der 2016 in die Wege geleiteten Inklusionskonferenz der Stadt Nürnberg und der für 2019 geplanten Erstellung eines Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Um zu klären, wie inklusiv Nürnberg bereits ist, seien zwei Studien geplant, erklärte Maly. Zum einen werde es eine Bestandsaufnahme geben, welche Behinderungen Menschen in Nürnberg haben, wo sie leben und welche Einrichtungen sie besuchen. Die zweite Studie befasst sich mit dem Wohnraum für Menschen mit Behinderung. Aus den Ergebnissen werde sich die Stadt Nürnberg dann konkrete Ziele für mehr Inklusion setzen.

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