Ein lebendiges Zeichen für Vielfalt

Berufliches Schulzentrum Neuendettelsau erhält Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Bertram Höfer, Vorsitzender und Regionalkoordinator von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ überreicht der Schulleitung und den Schülersprechern des BSZ das offizielle Schild des Projektes. © Diakonie Neuendettelsau/ Christoph Beßlich

Vielfältig, couragiert und offen – dafür steht das Berufliche Schulzentrum Neuendettelsau (BSZ) bereits ein. Mit dem Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ setzt die Schulgemeinschaft ab sofort auch ein starkes Zeichen nach außen.

„Muss man über Rassismus heute noch reden?“ fragt Karolina Croner, Schulleiterin des Beruflichen Schulzentrums Neuendettelsau (BSZ), ihre Schülerinnen und Schüler in der Aula des BSZ. Die Antwort ist eindeutig und laut: „Ja, muss man“, rufen die Schülerinnen und Schüler der insgesamt sechs Schularten, darunter Kinderpfleger/-innen, Sozialbetreuer/-innen und Ergotherapeuten/-innen, von allen Seiten. Die Schulgemeinschaft hat sich versammelt, um sich dem Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu verpflichten und das Schild entgegen zu nehmen.

Damit ist das BSZ die 130ste Schule in Mittelfranken, die sich Rassismus und Fremdenfeindlichkeit mit diesem Zeichen entgegenstellt. In Bayern engagieren sich bereits rund 470 Schulen. Obwohl das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ schon weite Kreise gezogen hat, sei es heutzutage wichtiger denn je, dass Schulen sich selbst verpflichten. „Fast jeder dritte Deutsche hat ausländerfeindliche Vorurteile“, zitiert Benjamin M. Groß eine Schlagzeile aus der Tagespresse. Für den stellvertretenden Schulleiter des BSZ ist die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ein Meilenstein. Auch wenn das Schild erst im fertiggestellten Neubau seinen endgültigen Platz finden wird, war es Groß wichtig, sich mit seinen Schülerinnen und Schülern schon heute zu Mitmenschlichkeit und gelebter Vielfalt zu bekennen.

Bertram Höfer, Vorsitzender und Regionalkoordinator von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ermutigt die Schülerinnen und Schüler zum Weitermachen: „Das ist der Startpunkt. Ab jetzt müssen Sie den Titel mit Leben füllen.“ Dazu gehöre sich gegen Rassismus auszusprechen, aber auch aktiv zu handeln, wenn jemand gemobbt oder gehänselt werde.

Hannah Schalk und Max Egerer, Schülersprecher des BSZ, stellen das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ vor. © Diakonie Neuendettelsau/ Christoph Beßlich

Dass den Schülerinnen und Schülern das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ am Herzen liegt, zeigten sie mit der engagierten Suche nach einem geeigneten Projektpaten, erzählten Hannah Schalk und Max Egerer, Schülersprecher des BSZ. Nach langer Suche haben sie Alexander Meinl für die Patenschaft gewinnen können. Meinl, der 1987 in Bangkok geboren und in Deutschland adoptiert wurde, habe selbst Ausgrenzung aufgrund seines thailändischen Äußeren erlebt, erzählt Hannah Schalk. Doch Meinl, der heute ein Musikinstrumente-Unternehmen führt, habe Glück gehabt: Sein Umfeld habe ihn unterstützt, berichtet Schalk. „Ohne diese Unterstützung weiß ich nicht, wer ich heute wäre“, liest die Schülerin aus seinem Grußwort vor.

Mit tatkräftigen Aktionen starteten auch die Schülerinnen und Schüler ihr Projekt: 2017 sammelten sie Unterschriften gegen Rassismus, 2018 begann der dazugehörige Workshop. Die Titelverleihung wird von einer Spendenaktion zugunsten der Wohngruppe für unbegleitete Flüchtlinge in Obernzenn begleitet. Es gibt Essen aus vierzehn verschiedenen Ländern, berichtet Dr. Helma Regnat, stellvertretende Schulleiterin des BSZ. „Unsere Schülerinnen und Schüler kommen aus Ländern wie Russland, Südafrika, Portugal oder England – auch unsere Schülerschaft ist bunt.“ Für die musikalische Umrahmung der Verleihung sorgte die Schulband des BSZ mit Johannes Werner-Schöniger.

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