Ein dankbares Diakonissenleben

Schwester Hildburg Friese feierte ihren 100. Geburtstag

 Die Altoberin, Diakonisse Hildburg Friese, feierte in diesen Tagen ihren 100. Geburtstag. Gemeinsam mit Schwestern und dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Mathias Hartmann, Bürgermeister Gerhard Korn und Landrat Dr. Jürgen Ludwig fand ihr zu Ehren eine große Feier statt.

Diakonisse und ehemalige Oberin Hildburg Friese feierte ihren 100. Geburtstag gemeinsam mit Rektor Dr. Mathias Hartmann und Cornelia Hankeln .

Von 1974 bis 1983 war Hildburg Friese die sechste Oberin der Diakonissenanstalt der Diakonie Neuendettelsau. Geboren wurde sie 1918 in Berlin-Schöneberg. Sie ist die Tochter eines Studienrats und einer Volksschullehrerin und wuchs gemeinsam mit ihrem Bruder in Berlin und Weimar auf. Nach ihrem Abitur studierte sie Deutsch, Englisch und Latein und legte 1942 ihr Lehrerexamen ab. Bis kurz vor Kriegsende unterrichtete sie in Oberschulen und leitete unter schwierigsten Umständen ein Mädcheninternat. Nach Kriegsende kehrte sie zurück zu ihrer Familie. Erschüttert durch das Leid des Krieges und die Tatsache, dass ihre Familie überlebte, entschloss sie sich dazu, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben: Im April 1951 verließ sie die sowjetische Besatzungszone, trat in das Mutterhaus in Neuendettelsau ein und ließ sich zur Diakonisse einsegnen. Von nun an unterrichtete sie in den Schulen der Diakonie Neuendettelsau und übernahm den Posten der Stellvertreterin des Schulleiters des Laurentius-Gymnasiums. Im Frühjahr 1974 wurde sie von den Diakonissen als Nachfolgerin Margarethe Hoffmanns zur Oberin gewählt. Wenige Wochen zuvor war aus der „Diakonissenanstalt“ ein „Diakoniewerk“ geworden. An der Seite von Rektor Heinz Miederer half Oberin Hildburg Friese, diesen Wandel zu vollziehen. Ein wichtiges Anliegen war es ihr, das Selbstbild der Schwestern zu arbeiten. „Ich möchte, dass die Schwestern wirken, etwas bewirken, nicht sich zu Tode schuften“, erklärte Hildburg Friese. Sie leitete die Schwesternschaft in Zeiten des Wandels: Frauen können nun gut Berufe ergreifen, ohne genossenschaftlich organisiert zu sein. Immer weniger Frauen entschieden sich dazu, Diakonisse zu werden. Deswegen intensivierte Hildburg Friese die Öffentlichkeitsarbeit: Junge Frauen sollten auf die Möglichkeit, Diakonisse zu werden hingewiesen werden. Hildburg Friese leitete die Schwesternschaft auf Augenhöhe: Sie ist die erste Frau in dieser Position in Neuendettelsau, die sich von den Schwestern nicht mit „Frau Oberin“, sondern mit „Schwester Hildburg“ anreden lies. „Ich wollte auch in Leitungsfunktion, den Menschen Mitmensch, den Schwestern Mitschwester sein“, betonte sie. 

Mit 65 Jahren legte sie ihr Amt in jüngere Hände und wandte sich im Feierabend wieder den Sprachen und der Literatur zu. Bei allen Höhen und Tiefen ihres Lebens lautet ihre persönliche Bilanz: „Ein dankbares Diakonissenleben!“

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