Inklusion in der Kita: Alexia und Nico sind selbstverständlich dabei

Im Eiltempo rollt Nico ans andere Ende der blauen Gruppe, schnappt sich einen Teller und ist genauso schnell wieder am Tisch, wo es die Brotzeit gibt. Der flinke Fünfjährige im Rollstuhl besucht die Kindertagesstätte „Bunte Oase“ in Neuendettelsau. Kinder mit Behinderung sind in der integrativen KiTa eigentlich nichts Außergewöhnliches mehr, aber Nico und zwei weitere Kinder sind trotzdem etwas Besonderes.

Sie wohnen in einer stationären Einrichtung von Diakoneo in der Falkenstraße. Kinder aus solchen Häusern wurden bisher fast immer in so genannten schulvorbereitenden Einrichtungen (SVE) betreut, die in der Regel an ein Förderzentrum angeschlossen sind und vom Kultusministerium finanziert werden.

Doch auch in einer ganz normalen Kindertagesstätte kann das „selbstverständlich mit dabei sein im Alltag“ funktionieren, berichtet KiTa-Leiterin Margit Löscher.

"Nico hat sich perfekt eingewöhnt und war auch schon bei einem Kindergeburtstag eingeladen."

Margit Löscher, Leiterin der KiTa Bunte Oase

Nico ist mit seinem Rollstuhl pfeilschnell in der KiTa „Bunte Oase“ in Neuendettelsau unterwegs. Der fröhliche Junge hat in der „Blauen Gruppe“ schnell Anschluss gefunden.

Die Erzieherinnen vermitteln den Mädchen und Jungen, dass jeder seine Stärken und Schwächen hat. Nico mit seinem „tollen Selbstbewusstsein“ wurde schnell akzeptiert. In der Gruppe nebenan spielt die dreijährige Alexia. Das agile Mädchen holt sich trotz ihrer körperlichen Einschränkungen ihr Getränk selbst, spielt im herbstlichen Kastanien-Bällebad und schließt mit Besuchern schnell Freundschaft.

Betreuer bringen die Kinder morgens von der Falkenstraße in die nicht weit entfernte „Bunte Oase“ und holen sie mittags wieder ab.

"Das ist ein echter Teilhabegewinn, weil die Mädchen und Jungen in Kontakt mit Kindern kommen, die keine Behinderung haben. Hier fängt Inklusion an."

Petra Hinkl, Bereichsleitung Dienste für Kinder

Petra Hinkl ist dafür, immer zu prüfen, ob der Besuch einer regulären Kindertagesstätte möglich ist.

Die dreijährige Alexia ist trotz ihrer körperlichen Einschränkungen gern in ihrer Gruppe unterwegs – um sich etwas zu essen zu holen – oder einfach zu spielen.

Noch ist es selten, dass Kinder aus stationären Bereichen eine normale Kita besuchen. Zwar zeigen die ersten Erfahrungen, dass die Inklusion in der „Bunten Oase“ gut gelingt, aber die Finanzierung ist noch weitgehend ungeklärt. Die Wahlfreiheit ist im Prinzip unbestritten, aber die Frage, wer für die zusätzlichen Kosten für die Betreuung in der Kita neben der Unterbringung im stationären Bereich aufkommen muss, ist bisher nicht geklärt. Diakoneo hat die Kinder jetzt erst einmal in der „Bunten Oase“ aufgenommen. Die Elternbeiträge werden bislang vom Bereich Wohnen von Diakoneo vorgestreckt. „Am Ende müssen wohl die Sozialgerichte entscheiden“, ist Petra Hinkl überzeugt.

-> Zum integrativen Kindergarten Bunte Oase
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