Gesunde Ernährung in der Kita: Müsli und Obst zum Start in den Tag

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist eine Grundvoraussetzung für die Entwicklungsfähigkeit von Kindern. Eine Spendenaktion von Diakoneo ermöglicht Kindern aus fünf Kitas in Nürnberg und Fürth eine kostenlose Essensversorgung.

Das Projekt läuft auch während der Corona-Pandemie weiter, allerdings streng nach Hygieneplan.

Die kalte Pizza vom Vortag, Chips, ein Schoko-Croissant vom Bäcker oder eine leere Vesperdose – Dinge wie diese sind für Erzieherinnen und Erzieher ein häufiger Anblick. Haben andere Kinder dann noch etwas Leckereres zum Frühstück dabei, sind auch Neid und Streitereien Konflikte, die in Kitas oder Kindergärten auf der Tagesordnung stehen. In fünf Kitas von Diakoneo in Nürnberg und Fürth gehören diese Probleme der Vergangenheit an. Dank der großen Diakoneo Spendenaktion  erhalten Krippen-, Kindergarten- und Hortkinder der Integrativen Kinderkrippen in Langwasser, Schweinau und Fürth sowie das Familienzentrum Marterlach und das Haus für Kinder in St. Johannis ein kostenloses Frühstück und ein Vesper am Nachmittag.

"An das neue Frühstück mussten sich die Kinder erst gewöhnen. Viele Kinder mochten kein Gemüse, Müsli oder Käse oder konnten nicht still sitzen und essen, weil sie ein gemeinsames Essen von zuhause nicht kannten."

Jutta Blischke, Leiterin des Familienzentrums Marterlach

Dass sich die Gesellschaft in einem Wandel befindet, wird besonders in Kindertagesstätten schnell spürbar. „Vielen Kindern ist ein regelmäßiges, abwechslungsreiches und vor allem gemeinsames Essen fremd. Sie haben beispielsweise noch nie Müsli oder Paprika gegessen“, bestätigt Blischke. Oft essen Familien nicht mehr zusammen an einem Tisch, sondern dann, wenn sie Hunger haben, teilweise auch vor dem Fernseher. „Die Kinder lernen das dann so“, so Blischke. Sie betont, dass Eltern, auch wenn sie nur das Beste für ihre Kinder wollen, darauf achten sollten, dass ihre Kinder ein ausgewogenes Frühstück erhalten. „In der Realität ist das allerdings sehr schwer umsetzbar, vor allem wenn die Eltern es selbst von zuhause nicht anders kennen und die Zeit sehr knapp ist“, erklärt Blischke. Versucht sie mit Eltern betroffener Kinder ins Gespräch zu kommen, fällt häufig die Rechtfertigung des mangelnden Einkommens. „Diese Begründung kann ich nicht nachvollziehen“, sagt Blischke.

"Ein Laib Brot und eine Packung Käse reichen für ein paar Tage und kosten weniger als jeden Tag ein süßes Teilchen beim Bäcker zu besorgen."

Jutta Blischke

Ein regelmäßiges und abwechslungsreiches Frühstück ist für viele Kinder eine Seltenheit. Das gemeinsame Frühstück findet auch derzeit während der Corona-Pandemie statt. Allerdings dürfen die Kinder nicht beim Vorbereiten helfen und es gibt kein Büffet. Die Kinder wählen selbst aus, was sie essen möchten und bekommen es dann von den Kita-Mitarbeitenden.

Routine am Esstisch

Deswegen war es ihr ein großes Anliegen, das kostenlose Frühstücksangebot im Familienzentrum Marterlach zu etablieren. Mittlerweile hat sich auch schon viel getan. Die Kinder freuen sich auf das Frühstück und lehnen fremde Nahrungsmittel nicht mehr ab, sondern probieren sie. Auch ruhiger ist es in der Kita geworden. Statt der Streitereien haben sich jetzt Gespräche am Tisch entwickelt. „Langsam bekommen die Kinder die Routine am Esstisch“, so Blischke. Und das gemeinsame Frühstück fördert auch den Austausch untereinander.

"Unsere Einrichtung besuchen Kinder aus 23 verschiedenen Nationen, die alle eine unterschiedliche Kultur haben."

Jutta Blischke

In Italien ist beispielsweise Mozzarella beliebt, in Griechenland Oliven. Beim Frühstück freuen sich die Kinder, wenn es etwas gibt, das sie von zuhause aus kennen und sie es anderen Kindern erklären können. So kommt schnell ein Gespräch zustande.

Neben den positiven Aspekten für Kinder, schätzen die Eltern das besondere Angebot auch, weil es eine finanzielle Entlastung für viele sozial schwächeren Familien darstellt.

Spendenaktion ermöglicht kostenloses Frühstück

Dass Kitas das kostenlose Frühstück anbieten können, ist zahlreichen Spendern zu verdanken. Dabei hat jede Kita ihr eigenes Konzept erstellt und kümmert sich selbst um das Frühstück und Vesper am Nachmittag. Das Familienzentrum Marterlach hat beispielsweise einen Wochenplan aufgestellt. Montags gibt es Müsli und Joghurt, Dienstag bis Donnerstag Brot oder Semmeln mit Wurst, Käse, vegetarischen Aufstrichen und Rohkost und am „süßen“ Freitag gibt es Toast mit Marmelade oder Nutella und Obst. Brot, Semmeln und die Wurstwaren werden einmal wöchentlich beim Bäcker und beim Metzger um die Ecke gekauft. Gemüse, Obst und Müsli wird geliefert.

"Alle zwei Wochen gibt es auch selbstgebackene Kuchen von unseren Erzieherinnen und Erziehern. Ich bin wirklich sehr dankbar, für das große Engagement, das unsere 28 Mitarbeitenden zeigen."

Jutta Blischke

Im Familienzentrum Marterlach werden 24 Krippen-, 50 Kindergarten- und 50 Hortkinder aus 23 verschiedenen Nationen betreut. Die Erzieherinnen und Erzieher schneiden und schmieren also viele Brote und backen gemeinsam mit den Kindern auch Kuchen oder in der Adventszeit Plätzchen. So lernen die Kinder, sich aktiv miteinzubringen und bei der Vorbereitung zu helfen. „Wir lernen mit ihnen Brote zu schmieren und Obst zu schneiden, denn viele sind noch zu jung, um das bereits selbstständig zu können“, so Blischke. „Das kostenlose Frühstück war uns ein großes Anliegen und wir sind froh, dass so viele Menschen gespendet haben“, freut sich Blischke und bedankt sich im Namen der Kinder und aller Beteiligten bei den Spendern. „Wir wollen alles dafür tun, dass das Angebot dauerhaft erhalten bleibt“, betont Blischke.

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