Checkliste: Was sollten Diabetiker vor einem Krankenhausaufenthalt vorbereiten?

Mit Diabetes im Krankenhaus: Was muss man beachten?

Eine Studie in Tübingen ergab im vergangenen Jahr, dass 22 Prozent der Menschen, die in einer Klinik behandelt werden, an Typ-2-Diabetes leiden. Dies kann zu unvorhergesehenen Schwierigkeiten bei der Behandlung führen. So können beispielsweise die Zuckerwerte entgleisen, die Heilung von Operationswunden verzögert sich oder es kommt zu Druckgeschwüren, weil bereits Vorschädigungen an Nerven bestehen.

Patientinnen und Patienten, die zusätzlich zu ihrer Hauptdiagnose an Diabetes Mellitus leiden, bleiben außerdem im Schnitt 1,1 Tage länger im Krankenhaus als Patienten ohne Diabetes. Für die Klinik bedeutet das eine besondere Herausforderung, da bei Operationen und auch in der Nachsorge die Diabeteserkrankung mit berücksichtigt werden muss.

Wer bereits an Diabetes erkrankt ist, weiß wie wichtig es ist, die Krankheit professionell und vor allem rechtzeitig zu behandeln, damit Organe wie Herz, Augen oder Nieren nicht in Mitleidenschaft gezogen werden und bei einem geplanten Krankenhausaufenthalt ist es entscheidend, die behandelnden Ärzte rechtzeitig vorab über die Nebendiagnose Diabetes zu informieren, um Komplikationen bei Operationen zu vermeiden.


Checkliste: Als Diabetiker im Krankenhaus
Wer als Diabetiker wegen einer anderen Erkrankung ins Krankenhaus muss, sollte im Vorfeld einige Dinge beachten.

Checkliste: Was sollte man als Diabetiker vor einem Krankenhausaufenthalt beachten?

Wenn die Diagnose Diabetes bereits vorab bekannt ist:

  • Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, ob die Medikation für die Zeit des Klinikaufenthalts verändert werden muss.
  • Klären Sie, ob Medikamente zur Behandlung von Diabetes vor Operationen und bestimmten Untersuchungen, z. B. mit Kontrastmittel, vollständig abgesetzt werden müssen.
  • Informieren Sie das Klinikpersonal über Ihre Diabeteserkrankung bei Aufnahme in die Klinik damit diese während Ihres stationären Aufenthalts berücksichtigt werden kann.
  • Bei elektiven, d. h. geplanten Operationen sollten Sie im Vorfeld gemeinsam mit dem Hausarzt die bestmögliche 
  • Blutzuckereinstellung vornehmen, um Komplikationen und Wundheilungsstörungen weitestgehend zu vermeiden.
  • Wählen Sie, wenn möglich, eine Klinik, die über einen Facharzt für Diabetologie verfügt oder gar eine eigene Abteilung in diesem Fachbereich.
  • Denken Sie daran, Ihre eigenen Medikamente, Messgerät und Teststreifen, Spritzen, mitzunehmen, ebenso Ihren
  • Gesundheitspass
  • Nehmen Sie die bisherigen Befundes Ihres Hausarztes oder anderer Fachärzte mit in die Klinik.

Kliniken, die besonders für Diabetespatienten geeignet sind

Menschen, die einen Klinikaufenthalt planen und an Diabetes erkrankt sind, sollten prüfen, in welches Krankenhaus sie gehen möchten. Die Deutsche Diabetesgesellschaft (DDG) gibt hier konkrete Hilfen. Sie zeichnet mit ihrem neuen Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)“ Krankenhäuser aus, die auf die Betreuung von Patientinnen und Patienten mit der Nebendiagnose Diabetes besonderes Augenmerk legen und die entsprechenden internen Strukturen für eine adäquate Behandlung geschaffen haben.

Woran erkennt man, ob eine Klinik besonders für Diabetespatienten geeignet ist?

  • Gibt es Pflegekräfte und Ärzte, die besonders für Diabetespatienten geschult sind?
  • Wird bei der stationären Aufnahme automatisch der Blutzucker bestimmt?
  • Gibt es ein Diabetes-Team, das erkrankten Personen Beratung und Betreuung bieten kann?
  • Gibt es Diätassistenten, die über eine gesunde Ernährung aufklären?

Clinic Neuendettelsau als „Klinik für Diabetespatienten geeignet“ zertifiziert

2018 wurde auch die Clinic Neuendettelsau mit diesem Zertifikat ausgezeichnet. „Wir haben uns für diese Zertifizierung beworben und uns entsprechend vorbereitet und Strukturen geschaffen“, so Dr. Stefan Dörr, der Chefarzt Medizinischen Klinik II in Neuendettelsau. „In unserer Clinic in Neuendettelsau kümmern wir uns nicht nur um Menschen, die wegen ihrer Diabeteserkrankung stationär behandelt werden, sondern besonders auch um Patientinnen und Patienten, die mit Diabetes zu uns kommen.“

Woran erkennt man, dass man an Diabetes mellitus erkrankt ist?

Bei der Zuckerkrankheit, wie Diabetes mellitus im Volksmund genannt wird, handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung, die als Typ-1- und als Typ-2-Diabetes auftritt.

Typ-1-Diabetes tritt häufig schon im Kindesalter auf. Der Körper produziert das körpereigene Hormon Insulin gar nicht. 

Dies führt zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels und den Patienten bleibt nichts anderes übrig, als lebenslang Insulin zu spritzen.

Typ-2-Diabetes entsteht häufig erst im Laufe des Lebens – oft durch ungesunde Ernährung, Übergewicht oder mangelnde Bewegung bei entsprechender Veranlagung. Diese Verhaltensweisen führen dazu, dass sich zu viel Glukose im Blut befindet. Im Anfangsstadium ist es oft möglich, durch regelmäßige körperliche Betätigung, eine gesunde Ernährung und eine entsprechende Medikation den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Aber auch bei Typ-2-Diabetes können unter bestimmten Bedingungen Insulinspritzen erforderlich werden.

Betroffene klagen vor allem über ständigen Durst bei gleichzeitig vermehrtem Harndrang, über Müdigkeit und nicht enden wollende Infekte oder auch trockene Haut.
Feststellen lässt sich die Erkrankung durch einen Bluttest, der untersucht, wie hoch der Glukosegehalt im Blut ist.

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